„Und ab hier handelt es sich nicht mehr um die Krankheit einer Person sondern um eine Familienkrankheit…“ welche Tragik in einem solchen Satz steckt!
In ihrem Vortrag „Demenz verstehen, Veränderungen erkennen“ erklärte die Referentin Dr. Melanie Oehl am Mittwoch, 28. Februar 2024 den Zuhörern die Wechselwirkung einer demenziellen Erkrankung mit dem Umfeld, mit Partner*in, Familie und mit Freunden.
Es gibt typische Verhaltensweisen und Handlungsmuster der Betroffenen, mit denen sich die Angehörigen auseinandersetzen müssen. Dazu gehört auch, dass der/die Erkrankte sich z.B. aus dem sozialen Leben zurückzieht weil sich daraus Anforderungen ergeben, die nicht erfüllt werden können.
Die Referentin ging schon früh in ihrem Vortrag auf Fragen aus der Zuhörerschaft ein, so dass es zu einem interaktivem Gespräch kam, das alle einbezog. Auch das Thema Scham wurde angesprochen, Gedanken und Gefühle über die Alzheimer-Erkrankung werden oft lange verschwiegen weil darüber zu sprechen schwer fällt.
Die Referentin empfiehlt, sich frühzeitig Hilfe von Profis zu holen. Wenn man darüber spricht, wird es meist schon etwas leichter, weil man nicht mehr alleine ist mit seinen Gefühlen, sondern sie teilen kann.
Ratsam ist es, Kontakt mit dem Pflegestützpunkt aufzunehmen. Pflegestützpunkte sind wohnortnahe Anlaufstellen, die pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen beraten, unterstützen und bei der Organisation der Pflege behilflich sind (z.B. Vermittlung von Pflegediensten, Haushaltshilfen und Einkaufsservice). Ansprechpartnerin in der VG Gau-Algesheim ist Daniela Mies, Tel. 06725 3083-154 oder Mailadresse: daniela.mies@pflegestuetzpunkte-rlp.de.
Die Verantwortlichen der AWO, die diesen Vortrag organisiert haben, bedanken sich ganz herzlich bei Frau Dr. Oehl für den emphatischen, kompetenten Vortrag.