2019 – Am Ende wissen, wie es geht…

Am Donnerstag, den 24.10., fand erstmalig, durch die Arbeiterwohlfahrt initiiert, ein sogenannter „Letzte-Hilfe-Kurs“ in Gau-Algesheim statt. Hildegard Höller, Hospizfachkraft und leitende Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes der Hospizgruppe Ingelheim e.V. und deren stellvertretende Vorsitzende, Dr. Maresa Biesterfeld, führten durch informative 4 Stunden, die für diesen Kurs vorgesehen sind. In dem von dem Schleswiger Palliativmediziner Dr. Claus Bollig entwickelten „Letze-Hilfe-Kurs“ lernen interessierte Bürgerinnen und Bürger, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens mit einfachen Mitteln tun können, ohne Angst haben zu müssen. Der Name der Kurse ist in Anlehnung an die bekannten und etablierten „Erste-Hilfe-Kurse“ entstanden, in denen mit einfachsten Handgriffen selbst der medizinische Laie lernt, segensreich eingreifen zu können. Seit Anfang 2018 bietet auch die Hospizgruppe Ingelheim e.V. diese Kurse an.

 

Hildegard Höller im Gespräch mit einem Kursbesucher: Bei der Mundpflege sind Flüssigkeiten und Mittel erlaubt, von denen man es gar nicht erwarten würde. (Foto: Gisela Schneider-Lochstampfer)

 

Der ganz „natürliche“ Umgang mit den Veränderungen alter Menschen oder auch Schwerstkranker, die in absehbarer Zeit sterben werden, ist im Zuge der modernen Gesellschaftsentwicklung verloren gegangen, und das macht Angehörige oft hilflos. Leicht verständlich und praxisorientiert vermittelten die beiden Referentinnen wertvolles Basiswissen. Hildegard Höller erläuterte ganz normale Veränderungen des Körpers und der persönlichen Bedürfnisse eines sterbenden Menschen anschaulich und mit vielen Beispielen aus ihrer über 20-jährigen Erfahrung als Hospizfachschwester. Darüber hinaus gab sie viele praktische Tipps, wie zum Beispiel hinsichtlich einfacher und effektiver Mundpflege. Dr. Maresa Biesterfeld informierte grundlegend über die Wichtigkeit von Patientenverfügungen und dazugehörige Vollmachten sowie über die anfallenden Regularien nach Eintreten des Todes. Sie erläuterte darüber hinaus wichtige Aspekte der Trauer und auch der Möglichkeiten, individuell Abschied gestalten zu können.

Am Ende des Kurses verließen das AWO-Haus dankbare und zufriedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nachhaltig zum Ausdruck brachten, wie wichtig und hilfreich sie diesen Kurs finden. Auch für das kommende Jahr wird die AWO in Kooperation mit der Hospizgruppe Ingelheim e.V. einen erneuten „Letzte-Hilfe-Kurs“ anbieten.